Startseite Über mich Bausteine Bücher Leseproben Rezensionen Theater Links Kontakt

Ich sitze auf einem Felsblock am Meer bei Kokkari. Um mich herum türmen sich Felsen auf, die bis ins Wasser reichen. Die Wellen schlagen gegen die Felsen in ihrer eigenen Melodie.


Das Meer hier ist ein Lebewesen, wie auch ein Berg ein Lebewesen ist. Ich habe mich ihm schon mehrfach anvertraut, seit ich hier bin. Beim Hinausschwimmen habe ich es mit meinem ganzen Körper umarmt. Es hat meine Umarmung erwidert und hat mir von der Relativität aller Verwundungen erzählt und aller Dinge, die nicht so einen langen Atem haben wie das Meer.


Kokkari, 2. Oktober 1999




In der Nacht war ein bombastisches Gewitter mit starkem Wind. Und heute gab es hohe Wellen. Das Schwimmen war daher besonders schön. Das Meer warf mich hin und her und tauchte mich unter. Ich bin ein Wesen, das versehentlich als Mensch und nicht als Delfin auf der Erde geboren ist.


Petrití, 10. September 2015

solang ich lebe

lerne ich

solang ich lebe

übe ich

solang ich lebe

schwimme ich

im wasser

wie ein delfin


Dürrwien, 2. Februar 2014




um mich herum sand

und strandgewächse

dem meeresrauschen

darf ich lauschen

eine wespe nascht

von meinem fuß

dem meeresrauschen

darf ich lauschen

ein schwarzbrauner hund

kommt zu besuch

dem meeresrauschen

darf ich lauschen

um mich herum sand

und strandgewächse

dem meeresrauschen

darf ich lauschen

der schwarzbraune hund

schleckt meine zehen

dem meeresrauschen

darf ich lauschen

meeresrauschen

lauschen

meeresrauschen

lauschen


Agía Fotiá, 19. September 2017


| JETZT tanzen die regenwürmer aufwärts durch die rote erde |

Das Meer und ich