Startseite Über mich Bausteine Bücher Leseproben Rezensionen Theater Links Kontakt

Sibyl - Tanz des Lebens


Einleitung


Entstanden 1993/94. Dies ist die Theaterfassung eines Drehbuchs, das ich davor schrieb und das bei einem Script Contest von WriteMovies.com ins Semifinale kam (unter den ersten 40 von 1000 Einsendungen war).


Im Juni 2016 habe ich den Text der Theaterfassung vorsichtig überarbeitet. Der letzte Abschnitt der Szene 52 ist neu, ebenso die ganze Szene 53.


Im Mai 2018 habe ich das Drehbuch vorsichtig überarbeitet.


Sibyl ist eine junge Frau, bei der nach einem Selbstmordversuch Schizophrenie ausbricht. Sie wird ohne Medikamente, nur durch Psychotherapie, wieder geheilt, was in seltenen Fällen möglich ist.


Ich bin kein Arzt, habe aber in Psychologievorlesungen an der Universität Wien und durch Lektüre von R. D. Laing und Leo Navratil schizophrene Krankheitsbilder kennengelernt. Was mich an der Schizophrenie fasziniert, ist Folgendes: Diese Krankheit und ihre Überwindung ist nicht nur ein Einzelschicksal, sondern das Schicksal der Menschheit in unserer Zeit schlechthin.


„Jeder Mensch ist ein multiples Wesen, in seinem Inneren tummeln sich verschiedene Personen, die allesamt eigene Bedürfnisse und Energien zur Verfügung haben und die meistens gegeneinander arbeiten. Aus diesem Konzept der ‚zwölf Personen im eigenen Inneren‘ ist eine neuartige Therapiesichtweise entstanden, bei der es darum geht, diese ‚inneren Personen‘ miteinander bekannt zu machen und sie damit – eine jede auf ihre Art – lebendig zu machen und auch leben zu dürfen.“ (Aus: Programm des Wiener Instituts Schmida für April – Juni 1993.


Die Akzeptanz und Integration der verschiedenen Personen des Wesens Mensch sowie der verschiedenen Wesen der Erde ist eine Grundherausforderung unserer Zeit, der wir uns stellen müssen.


Der Name „Sibyl“ (englische Form von „Sibylle“), der ja ursprünglich der Name einer Seherin in Kleinasien war, lässt den allgemeinmenschlichen Aspekt der Geschichte von Sibyl anklingen.



Inhalt


Bei Sibyl, einer jungen Frau, ist nach einem Selbstmordversuch Schizophrenie ausgebrochen. Sie erlebt nun im Sanatorium immer wieder voll Schreck den Vorfrühlingstag, an dem sie in den Fluss gesprungen ist, um ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Eine tief greifende Psychotherapie bringt sie dazu, frühere Erlebnisse wieder aufleben zu lassen und zu verarbeiten: Vom Embryonalstadium, wo die Mutter sie nicht zur Welt bringen wollte, über die ganze Kindheit hinweg, wo der Vater sie mit inzestuösen Nachstellungen verfolgte, bis zu jener Situation im Internat, wo sie keinen Ausweg mehr sah. Durch das Annehmen ihrer Vergangenheit wird sie schließlich fähig, ihr Leben zu meistern, und kann die Anstalt verlassen.

| JETZT tanzen die regenwürmer aufwärts durch die rote erde |