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Licht und Leben

Licht


Ich liebe das Licht

und muss es doch

nicht immer mit den Augen sehen

es flüstert in mein Ohr

mein Atem nimmt es auf

ich trinke es in kleinen Schlucken

und vollen Zügen

wie ich es finde

es streichelt meine Haut

und ich kann es greifen

ich spiele mit dem Licht

und lasse es tanzen

ich liebe das Licht



Wien, 30. Juli 1967


langsam

steigt der morgen

aus der nacht

die sichel des mondes

noch da

und dann vergessen

die sonne

noch zart

löst sich aus dem schoß

des horizontes

eine rote scheibe

im hingehauchten nebel


da

geballte lebendige glut

gebiert sich ohne ende

aus dem unaussprechlichen

dem dunklen

dem mütterlichen schoß



Wien, 14. September 1982


Sonnenaufgang


Ich trete vor die Tür.

Da trifft mich die Sonne

und der,

von dem sie

ihr Licht hat.


Ich muss weitergehen,

sehe nur noch

Häuserfronten.


Doch der eine Augenblick

hat genügt.



         Wien, 25. November 1986

Ich säe eine Handvoll Funken

von strahlend schönem Licht,

das sanft und nicht versengend ist;

es gibt mich nicht,

nur diese Funken,

mehr weiß ich nicht.



Wien, 25. Juni 1992


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